Chronik

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Chor und Vereinsgeschichte

In einer Festschrift wird die Tradition des Chorgesanges auf das Jahr 1865 zurückgeführt. Aus einem Artikel des Hohenzollerischen Wochenblatts vom 20.09.1857 ist zu ersehen, dass in Geislingen auch schon vorher Chorgesang vereinsmäßig gepflegt worden ist. Es heißt dort :
„Die Gesangvereine aus ....... und Geislingen ernteten allgemeinen Beifall.“
Ein Schumacher namens Baier gründete einen Schuhmachergesangverein, eine damals in Geislingen zahlreich vertretene Zunft. Dieser führte ab dem Jahre 1872 den Namen Concordia.

Eine Persönlichkeit dieser Zeit war Johann Baptist Blumenschein der den Verein 48 Jahre als Vorstand führte.
Bei zahlreichen Preissingen und überregionalen Sängerfesten konnten sehr bedeutende Auszeichnungen errungen werden. Als Mitglied des Schwarzwaldsängergaues kehrte man aus Tuttlingen 1902 und Ebingen 1908 mit Ersten Preisen nach Hause.
Schon 1894 wurde ein zweiter Verein gegründet der sich dem Chorgesang verschrieb und den Namen Cäcilia führte.
Auch dieser Verein kann auf beachtliche sängerische Erfolge verweisen. Er gehörte dem Oberen Neckargau an und erreichte bei Gauliederfesten 1909 in Weiden einen ersten Preis mit Ehrenpreis und im Jahr 1911 in Göttelfingen einen 1-a Preis. In Pforzheim ersang man sich 1911 einen 1-c Preis und 1914 einen1-d Preis.

Der Erste Weltkrieg 1914 –1918 riss gewaltige Lücken in die Reihen der Geislinger Vereine. 33 Sangesbrüder fanden den Tod auf den Schlachtfeldern Europas.
Nach dem Krieg schlossen sich darum beide Vereine zum Sängerbund zusammen. Diese Ehe hielt nicht lange und es spaltete sich wieder ein zweiter Verein ab, der sich fortan Männergesangverein nannte.
Dieser erweiterte sich bald zu einem Gemischten Chor der sich gut entwickelte. Ein abruptes Ende fanden diese Entwicklungen mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939.
Nach Kriegsende konnte am 12 01.1947 mit dem Zusammenschluss von Sängerbund und Männergesangverein wieder ein regelmäßiges Chorsingen stattfinden. Am 05.November 1950 wurde der Zusammenschluss beschlossen und es begann unter dem Namen Gesangverein „Eintracht“ Geislingen eine Aufwärtsentwicklung die bis heute anhält.

Im weiten Umkreis einen Namen machte sich der noch junge Chor durch glanzvolle Aufführungen verschiedener Operretten. Unter seinem langjährigen Dirigenten und jetzigem Ehrendirigenten Adolf Gulde, war die Aufführung der Operette „Schwarzwaldmädel“ im Winter 1952/53, zweifellos der Höhepunkt dieser Periode.
Ein großer Tag war auch als der Eintracht Geislingen 1965 anlässlich der Hundertjahrfeier die Zelterplakette verliehen wurde.

Seit 1972 besteht auch ein Kinderchor innerhalb des Vereines. Dies ist mit der Verdienst des ehemals aktiven Chorsängers Josef Schwedt. Der Kinderchor wurde seither sehr intensiv gefördert und es zeigte sich bald, dass mit diesem Schritt die Zukunft des Vereins auf sichere Füße gestellt wurden. Ein beachtliche Zahl der gegenwärtigen Aktiven im Gemischten Chor ist dem eigenen Kinderchor entwachsen.
1990 feierte der Verein sein 125jähriges Jubiläum, verbunden mit dem Bezirkssängerfest.
Auch in der jüngsten Vergangenheit konnte die „Eintracht“ Geislingen immer wieder an die erwähnten Erfolge anknüpfen. Im Jahre 1991 wurde der Gemischte Chor unter der Leitung von Hartmut Zitzmann beim Chorwettbewerb des Schwäbischen Sängerbundes in Esslingen als Konzertchor ausgezeichnet.
Unter der derzeitigen Dirigentin Cordula Bieber belegte der Gemischte Chor bei einem Chorwettbewerb des Zollernalb-Sängergau 2002 in Burladingen mit der höchsten Punktzahl aller teilnehmenden Chöre den 1.Rang mit Auszeichnung in der Stufe „Schwer“.
Ebenso konnte der Verein auch mit besonderen Konzerten glänzen, wie etwa das mittelalterliche Konzert im Hof des Geislinger Wasserschlosses im Jahre 2000. Mit den Operetten „Blume von Hawai“, „Im weißen Rössl“ oder den Musicals „Phantom der Oper“ und ``König der Löwen`` kamen regelmäßig besondere Musikaufführungen zur Vorstellung, die teilweise auch aufwendig szenisch gestaltet wurden.

150-jähriges Jubiläum 2015:

Im Jahre 2015 durfte der Verein sein 150-jähriges Jubiläum feiern.
Dass Jubiläumsjahr begann im März mit einem Festakt im Bürger- und Vereinshaus Harmonie und wurde im Juli mit einem 2-tägigen Jubiläumsfest fortgesetzt.
Dieses begann vor einem stattlichen Festzelt mit einem fulminanten Böllerschießen der Böllerschützen des Schützenvereins Geislingen. Es folgte der Fassanstich, wo-ran sich ein Unterhaltungsabend mit Musik und Tanz anschloss.
Der nächste Tag stand im Zeichen der Chöre. Ein Höhepunkt war am Nachmittag der Auftritt der Sängerjugend des Chorverbands Zollernalb.

Am gleichen Tag wurde unser Chor mit der Conradin-Kreutzer-Tafel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet, die vom Vorsitzenden Andreas Walter und der Schriftführerin Andrea Juriatti in Weingarten entgegengenommen wurde.
Die Verleihung der Conradin-Kreutzer-Tafel wurde anschließend im Festzelt in Geislingen noch lange gefeiert.

Unser Jubiläumsjahr schlossen wir mit einem Kirchenkonzert am 1. Adventssonn-tag in der St. Ulrichkirche in Geislingen, an dem der Junge Chor, der Gemischte Chor, verschiedene Solisten und Streicher teilnahmen und unter anderem eine Harfe und eine Truhenorgel zu Gehör kamen. Es wurde unter anderem das Te De-um KV141 von Wolfgang Amadeus Mozart und das Weihnachtsoratorium de Noe op.12 vorgetragen.